Soft Encounters

Textile Skulptur / Installation 2021 - fortlaufend


Die textile Skulptur besteht aus einzelnen, maschinen- und handgenähten tentakelartigen Elementen, die bei jeder Installation neu angeordnet werden und sich in permanenter Weiterentwicklung befinden. Fantasien über sanfte Formen der Begegnung nehmen verkörpert Gestalt an und laden zum Träumen und sanften Berühren ein.

Teil der Installation sind auch selbst produzierte synthetisch-plätschernde Klänge und digitale Animationen, die über Kopfhörer und Projektionen oder Screens variabel in die Installation integriert werden. Indem die unterschiedlichen Elemente zusamengeführt und der Sound über Kopfhörer zugänglich gemacht wird, entsteht eine immersive Situation, die dazu anregt, in einen sanften und sensiblen Seins-Modus einzutauchen.

Die flexible Veränderbarkeit der Arbeit orientiert sich an dem Oktopus als symbolischen Begleiter, der sich selbst in einem Zustand permanenter Veränderung befindet, da er sich mit Haut, Textur und äußerer Form kontinuierlich an seine Umgebung anpasst. Diese Eigenschaft wird für die Textilskulptur adaptiert, so dass sie mit jeder Installation ortsspezifisch an ihre Umgebung angepasst wird.









Was sind die Dimensionen des menschlichen Denkens? Ist es der Menschheit möglich, ihre eigenen kognitiven Grenzen zu begreifen? Und wenn das der Fall ist, was existiert dann jenseits der Schwelle unseres Verständnisses? Vielleicht bieten uns Träume, Affekte und Fantasie einen Weg ins Unbekannte. In dem Maße, in dem unsere Zukunftsmodelle die Notwendigkeit immer grundlegenderer Veränderungen in der Gegenwart nahelegen, wird dringend klar, dass wir neue Narrative und Formen des Zusammenlebens entwickeln müssen. Diese Anliegen stehen im Mittelpunkt der Arbeit von Patricia Detmering und Annika Stoll; ihre Ausstellung "outside the cave" präsentiert eine ökologische Haltung, die eindeutig feministisch geprägt ist. Indem sie den Salamander und den Oktopus als symbolische Vertraute wählen, verkörpern die Künstlerinnen ihre theoretischen Ansätze, um einen Dialog zwischen Texten, Zeitlinien und Arten zu entwickeln.
Der Oktopus, ein wirbelloser, gelatinöser Kopffüßler, ist kreativ und hochintelligent, fähig zu träumen, zu spielen und zu lernen. Jeder seiner Tentakel ist in der Lage, unabhängig zu denken und zu fühlen. Mit diesen Tentakeln begegnet er der Welt und verändert sie gleichzeitig; die Dialektik zwischen Verstand und Hand, Denken und Handeln, wie sie der Mensch kennt, gibt es für den Kraken nicht. Vielleicht müssen wir unsere eigenen "Tentakel" entwickeln, um der grundsätzlich instabilen Membran zwischen Selbst und Welt besser begegnen zu können, um unsere Umwelt sensibler zu betrachten und miteinander in Kontakt zu treten.

Textausschnitt: Sandy Becker